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Fühlige Pferde, aus Sicht der Hufbearbeitung

Fühlige Pferde, aus der Sicht der Hufbearbeitung



Ich bin stolze Besitzerin eines vier Jährigen Quarter Mix Wallachs. Auf die Welt kam er in einem ganz normalen, traditionellem Boxenstall. Nachts mit der Mutter in der Box und tagsüber draußen auf der Koppel. Mit einem halben Jahr zog er dann zu mir in den Offenstall. Der Paddock war befestigt und es gab immer Zugang zur Koppel. Die Strecke die er pro Tag zurück legte erhöhte sich und ein kleiner Quatschkopf wie er einer ist, sucht sich sowieso den ganzen Tag was zum Blödsinn machen. Mit seinem Kumpel wurde getobt, zum Trinken musste man rein laufen und fürs frische Gras ging’s wieder raus. Mit vier Jahren wurde sein Training ernster und ich beschloss, mir einen Stall zu suchen, in dem ich einen Platz oder Halle zur Verfügung hatte um den kleinen Kerl anständig ausbilden zu können. Ich weiß, geht auch im Gelände, aber ich wollte mir ein bisschen Luxus gönnen:)

Da ich keinen Offenstall fand, zu dem ich weniger als eine halbe Stunde fuhr und der bezahlbar blieb, wurde es ein Stall mit einer großen Paddock-Box, ca 25qm.

Bis jetzt hatte ich in den letzten Jahren nie Probleme mit seinen Hufen. Er lief über jeden Untergrund, war nicht fühlig und hatte auch nicht zu wenig Hufwachstum. Das änderte sich nach sechs Wochen Boxenhaltung. Wir wechselten den Stall im Januar, das Wetter war noch sehr schlecht und die Koppeln daher zu. Die Pferde standen also alle noch den ganzen Tag in ihren Boxen. Außer für ne halbe Stunde Training oder ne Stunde Spielen aufm Platz mit seinem Kumpel kam er nicht raus.

Die Hufe waren die ersten die sich beschwerten. Durch die mangelnde Bewegung wurde weniger Horn produziert, durch das Drehen auf engem Raum aber trotzdem abgerieben = Hufe wurden immer flacher und das Pferd dadurch fühlig. Ich kaufte ihm Zusätze für die Hufe und ging viel mit ihm Spazieren. Es besserte sich langsam, aber nicht zur alten Qualität.

Nach vier Monaten zogen wir wieder um (ich bin kein Fan von ständigen Stallwechseln, aber dieser Stall passte nicht zu uns). Jetzt steht er wieder in einem großen Offenstall mit Trail, in einer vierer Herde, mit Kumpels zum Toben und Quatsch machen. In den ersten fünf Tagen war er nur unterwegs, lief den Trail auf und ab und erkundetet jede Ecke. Nach einer Woche lief er nicht mehr fühlig und nach vier Wochen konnte ich die Hufe wieder wie gewohnt bearbeiten.


🔹Mein Fazit daraus: Ich verteufle niemanden, für den die Boxenhaltung das Richtige ist. Kann jeder machen wie er will und viele Pferde finden es super, nachts alleine und in Ruhe fressen und schlafen zu können. Für mein Pferd war es nichts. Jetzt fahre ich ein paar Minuten mit dem Hänger zur nächsten Halle, aber mein Pferd ist glücklich und gesundheitlich gehts ihm wieder gut.

 
 
 

1 Comment

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Guest
Mar 31
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Sehr schön und informativ! 👍

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Hufbearbeitung & Physiotherapie Anna

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